Die Sozialkasse

Berufsausbildung

Bevor es zu dem Abschluss der tariflichen Vereinbarungen über das Berufsausbildungsverfahren kam, gingen bereits von der Fachgemeinschaft Bau umfangreiche Initiativen aus. In den 50er Jahren gehörte es u. a. zu den Aufgaben der Abteilung Berufsbildung, die Gesellenprüfungen vorzubereiten und abzuwickeln. Diese wurden damals noch auf den Baustellen abgenommen, da es noch keinen eigenen Lehrbauhof gab. Erst im Jahre 1956 fiel mit dem Kauf eines Lehrbauhofgrundstückes in Berlin-Marienfelde eine wesentliche und die Verbandsarbeit über viele Jahrzehnte prägende Entscheidung. Die Kosten, die für die überbetriebliche Ausbildung entstanden, wurden zunächst von den Mitgliedsbetrieben der Fachgemeinschaft über den Mitgliedsbeitrag finanziert.

Erst durch die Tarifverträge von 1975 und 1976 wurde ein Teil dieser Kosten durch den Berufsbildungsfonds der Sozialkasse getragen. Der Berufsbildungsfonds erreichte eine Kostendeckung von 60 % der auf dem Lehr-bauhof anfallenden Kosten. Die restlichen Kosten trug weiterhin die Fachgemeinschaft Bau, aber Nichtmitglieder mussten den Differenzbetrag zur Deckung der gesamten Kosten direkt an die Fachgemeinschaft Bau entrichten. 

Mit der Stufenausbildung und den tariflichen Vereinbarungen über die Finanzierung der überbetrieblichen Ausbildung auf Lehrbauhöfen hat die Branche ein Musterbeispiel für eine breit angelegte Nachwuchsarbeit gelegt. Die Idee, dass die gesamte Branche sich an der Finanzierung der Berufsausbildung beteiligt, hat sich im Baugewerbe mehr als bewährt und ist Beispiel für das zukunftsorientierte Denken der Unternehmer der Branche.

Ein solches Handeln war aber im Baugewerbe auch dringend erforderlich, da sich die Bauberufe nicht besonderer Beliebtheit erfreuen. So wurde um den Nachwuchs hart geworben. Der Slogan „Sei schlau, lern‘ beim Bau“ klingt noch heute in den Ohren. Um die Jugendlichen zum Bau zu locken, wurden schon 1976 im 1. Ausbildungsjahr 527,-- DM / Monat gezahlt.